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22.10.2024

Hat das AIDA-Modell im digitalen Marketing ausgedient?
Forrester's 5 I's als neuer Maßstab?

Das AIDA-Modell wurde entwickelt, um die psychologischen Phasen zu beschreiben, die ein Kunde durchläuft, von der ersten Aufmerksamkeit bis zur endgültigen Handlung (z. B. einem Kauf). Dieses Modell ist jedoch stark auf die Einwegkommunikation und traditionelle Werbekanäle ausgelegt, bei denen der Kunde eher passiv agiert. Im digitalen Zeitalter zeigt sich jedoch, dass der Kunde viel stärker in den Marketingprozess eingebunden ist und interaktiver agiert.
Attention
A
Aufmerksamkeit
erzeugen
Interest
I
Interesse
wecken
Desire
D
Begehrlichkeit
auslösen
Action
A
Handlungsaufruf
auslösen

Hier könnte das Forrester’s 5 I’s-Modell ins Spiel kommen, das einen deutlich zeitgemäßeren Ansatz darstellt. Es fokussiert sich auf Involvement und Interaktion, was in der heutigen Welt des digitalen Marketings von entscheidender Bedeutung ist. Kunden sind keine passiven Empfänger von Botschaften mehr, sondern beteiligen sich aktiv, stellen Fragen, teilen Inhalte und beeinflussen andere Konsumenten über soziale Netzwerke.

Involvment
Einbindung des Kunden in die Marke oder Anwendung. Gemessen anhand von Webanalysen wie Website-Traffic, Seitenaufrufe, Verweildauer usw. Dies ist im Wesentlichen die Komponente, die misst, ob eine Person anwesend ist.
Interaction
Diese Komponente befasst sich mit den robusteren Aktionen, die Menschen durchführen, wie z. B. dem Kauf eines Produkts, der Anforderung eines Katalogs, dem Abonnieren einer E-Mail, dem Posten eines Kommentars in einem Blog, dem Hochladen eines Fotos oder Videos usw. Gemessen an der Interaktion des Kunden mit der Marke oder Anwendung.

Das AIDA-Modell vernachlässigt die Bedeutung von Influence, die im digitalen Zeitalter extrem wichtig ist, da Kunden sich gegenseitig beeinflussen und Empfehlungen aus ihrem sozialen Umfeld weitaus mehr Gewicht haben als herkömmliche Werbung. Forrester’s Modell erkennt diese Dynamik und geht noch einen Schritt weiter, indem es die Individualisierung (Individuality) betont – etwas, das das AIDA-Modell überhaupt nicht berücksichtigt. Kunden erwarten heute maßgeschneiderte, personalisierte Erlebnisse, die auf ihren Vorlieben und Verhaltensweisen basieren.

Intimacy
Die Stimmung oder Affinität, die eine Person in ihren Äußerungen oder Handlungen zum Ausdruck bringt, z.B. die Bedeutung eines Blogbeitrags oder Kommentars, einer Produktbewertung usw.. Gemessen über die qualitative Interaktion des Kunden, die Markenbekanntheit, Markengunst und Stimmungen umfassen kann.
Influence
Bezieht sich auf die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung weiter empfohlen wird. Sie kann sich durch Markentreue oder durch Empfehlungen an Freunde, Familie oder Bekannte äußern. Diese Metriken stammen meist aus Umfragen (sowohl qualitativ als auch quantitativ). Gemessen über die Weiterempfehlungsrate, z. B. über Bewertungen und Online-Erwähnungen.
Individual
Dieses Modell konzentriert sich auf Einzelpersonen und nicht auf Gruppen oder Gemeinschaften.

Schließlich bietet das Forrester-Modell durch die Betonung von Intimacy eine tiefere Beziehungsebene zwischen Marke und Kunde, indem es Vertrauen aufbaut, das über einfache Handlungsaufforderungen hinausgeht. AIDA beschränkt sich hingegen auf den Abschluss eines Verkaufs, ohne den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen zu berücksichtigen, was im digitalen Umfeld entscheidend ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das AIDA-Modell in der modernen, digital vernetzten Welt an Relevanz verliert, während das Forrester-Modell besser auf die Interaktivität, Personalisierung und wechselseitige Beziehung zwischen Marke und Kunde eingeht, die im digitalen Marketing von heute entscheidend sind.

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